daniel baier fc augsburg

Erstmals in seiner Vereinsgeschichte spielt der FC Augsburg in diesem Jahr international: Platz fünf in der Vorsaison bedeutete die Teilnahme an der Europa League. Gelungen ist das unter anderem wegen der bescheidenen Arbeit des „unauffälligsten Stars der Bundesliga“.

Das Transferfenster ist geschlossen. Endlich! Für ein paar Wochen hat die Fußballwelt jetzt Zeit zum Durchatmen: Bis zum Winter können keine Spielerwechsel mehr vollzogen werden. Was auch bedeutet, dass Transfergerüchte um Bundesliga-Stars für eine Weile nicht mehr aus dem Boden schießen wie Pilze.

Um jeden Spieler, der in der Bundesliga sein Geld verdient und der durch gute Leistungen und eine noch bessere Selbstvermarktung von sich reden macht, rankten sich im Sommer die wildesten Geschichten. Es ist ja auch leicht: Weltklub X hat sich angeblich nach Superstar Y erkundigt – und nun muss Klub Z sein Gehalt aufstocken, sonst ist der Spieler futsch.

Fertig ist die News. So läuft das Geschäft nun mal.

Seit fünf Jahren beim FC Augsburg

Nun gibt es Fußballer, die dieses Spiel nur zu gerne mitspielen. Es gibt auch Fußballer, die das Gerede über sich ergehen lassen, weil es nun mal dazu gehört, irgendwie. Und dann gibt es Fußballer, an denen geht dieser Rummel ganz einfach vorbei, Jahr für Jahr, ohne dass ihr Name ernsthaft mit einem Wechsel zu einem anderen Klub in Verbindung gebracht wird.

So ein Typ Profi ist Daniel Baier. Er ist mittlerweile 31 Jahre alt, spielt seit 2010 beim FC Augsburg und löst bei Managern anderer Klubs anscheinend keinerlei Kaufimpulse aus – das angebliche Interesse des FC Schalke 04 zu Beginn dieses Jahres mal ausgenommen.

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Kein Wechsel innerhalb der Bundesliga

Dem Spieler selbst wird das herzlich egal sein, er hat im Sommer seinen noch laufenden Vertrag in Augsburg vorzeitig bis 2018 verlängert.

Dem „Kicker“ sagte er mal, er wolle innerhalb der Bundesliga ohnehin nicht mehr zu einem anderen Verein wechseln – sein Herz gehöre nun mal dem FC Augsburg.

Ein wenig verwundert ist man aber schon, wenn man sich ansieht, was Daniel Baier in den letzten Jahren für seinen Verein geleistet hat.

Auf dem Weg zur Ersatzbank würde er sich verlaufen

In der Saison 2014/2015 spielte Baier in 33 von 34 Saisonspielen die vollen 90 Minuten lang durch. Lediglich am dritten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt wurde er ausgewechselt – nach 85 Minuten.

In der Saison 2013/2014 spielte Baier 34-mal 90 Minuten, das sind rund 3.060 Minuten Bundesliga-Fußball ohne Sperren oder Verletzungspausen. Außer ihm gelang das in dieser Spielzeit nur Wolfsburgs Ricardo Rodriguez.

Und in der Saison 2012/2013 musste Baier einmal wegen einer Gelbsperre pausieren und wurde einmal nach 69 Minuten ausgewechselt. Daran kann man leicht ablesen: Seit drei Jahren ist Daniel Baier die tragende Säule im Spiel des FCA. Er prägt das Gesicht dieser Mannschaft. Und er hat einen maßgeblichen Anteil daran, dass der Klub in den nächsten Monaten gegen Gegner wie Athletic Bilbao, Partizan Belgrad und AZ Alkmaar spielen wird.

Viele Comunio-Punkte für wenig Geld

Weil die Leistung von Daniel Baier irgendwie nicht zu seiner öffentlichen Wahrnehmung passen mag, nannte der Journalist Christian Eichler ihn in der „FAZ“ einmal den „unauffälligsten Star der Bundesliga“.

Und ein Blick in seine Statistik zeigt: Baier ist auch der unauffälligste Star bei Comunio. In den letzten beiden Saisons sammelte er jeweils 128 Punkte, auch in der laufenden Saison kommt er nach drei Spielen schon auf 14 Punkte – und das bei einem vergleichsweise niedrigen Marktwert von 4,1 Millionen Euro.

Zur Einordnung: Der frisch zum VfL Wolfsburg gewechselte Julian Draxler hat bisher 16 Punkte erspielt, also zwei mehr als Baier. Sein Preis: 8,2 Millionen Euro.

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Unter Weinzierl endlich auf die Sechs

Dass Baier so konstant punktet, ist auch FCA-Coach Markus Weinzierl zu verdanken, der ihm die Möglichkeit gibt, auf seiner Lieblingsposition zu spielen.

Bei seinen früheren Vereinen und auch zu Beginn seines Engagements in Augsburg wurde Baier häufig auf dem Flügel oder hinter der Spitze eingesetzt, obwohl er in einem Interview mit „Spox“ zugibt, dass er dafür weder schnell noch torgefährlich genug war.

Auf der Sechs aber fühlt er sich wohl. Er fungiert einerseits als rigoroser Aufräumer in der Defensive, in dieser Funktion fing er in der Saison 2013/2014 mit 118 Bällen so viele ab wie kein anderer Bundesliga-Spieler. Andererseits arbeitet er als Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff, wodurch er hin und wieder auch selbst zum Torschuss kommt.

Mit Daniel Baier hat sich der FC Augsburg einen der besten Sechser der Bundesliga quasi selbst erschaffen. Und es wird den Verantwortlichen dort ganz recht sein, dass dieser seinen Job am liebsten unauffällig erledigt.

Du spielt noch nicht Comunio? Dann fang jetzt damit an!