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Im Vorfeld der Copa America richten sich die Augen natürlich vor allem auf die Topfavoriten Brasilien und Argentinien sowie Titelverteidiger Chile. Das einst ruhmreiche Paraguay trifft in der Gruppenphase auf Messi und Co., spielte aber zuletzt kaum eine Rolle. Die letzten beiden Weltmeisterschaften wurden verpasst und 2016 schied man bei der Copa America mit einem Pünktchen bereits in der Vorrunde aus. Ist für „La Albirroja“ diesmal mehr drin?

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Comunio-Copa-America-Kader: Wenn man es postiiv ausdrücken will, könnte man sagen, dass der Kader von Paraguay über viel Erfahrung verfügt. Negativ gesprochen fehlen vielversprechende Talente. Saul Salcedo ist mit 21 Jahren der jüngste Spieler im Kader, aber der Linksverteidiger ist noch ohne Länderspieleinsatz und dürfte bei der Copa keine Rolle spielen.

Kaum ein Spieler verkörpert das Dilemma der „Los Guaranies“, wie die Nationalelf auch genannt wird, besser als Oscar Cardozo. Der 36-jährige Angreifer ist derzeit erste Wahl im Sturm. Der Linksfuß debütierte vor zwölf Jahren für sein Land, kommt in diesem Zeitraum aber lediglich auf 22 Startelfeinsätze. Meistens waren andere Spieler besser – unter anderem die aus der Bundesliga bekannten Roque Santa Cruz (112 Länderspiele) oder Nelson Valdez (77 Länderspiele).

Nun fehlen Trainer Eduardo Berizzo im Sturmzentrum aber die hochklassigen Alternativen. So kommt es nicht von ungefähr, dass bei den letzten beiden Tests vor der Copa (1:1 gegen Honduras, 2:0 gegen Guatemala) alle drei Tore nach Standards fielen (zwei Elfmeter, ein Freistoß). Berizzo, der erst seit vier Monaten im Amt ist, steht sowieso eher für disziplinierten Defensivfußball als Spektakel.

Die Hoffnung liegt auf dem Trio um Top-Star Miguel Almiron (Newcastle United), Fabian Balbuena (West Ham United) und Federico Santander (FC Bologna), die in der Premier League bzw. der Serie A jeweils eine starke Saison hinter sich haben. Sie müssen ein ansonsten eher mittelmäßiges Team tragen, wenn es mit dem Einzug in die nächste Runde klappen soll.

Die beste Elf der spanischen Liga 2018/19

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Mittelfeld: Dani Parejo (FC Valencia) - 299 Punkte | Foto: imago images / MB Media Solutions

Player to watch: Der vielseitige Offensivspieler Miguel Almiron wechselte erst kurz vor Ende der Transferperiode im Januar aus der Major League Soccer nach Newcastle. Dabei akklimatisierte sich der 25-Jährige erstaunlich schnell an das Spiel in der Premier League. In seinem ersten Spiel wurde er nur eingewechselt, stand aber anschließend für die Magpies immer in der Startelf. Nur die letzten drei Partien verpasste er verletzt.

Die Entwicklung ist umso erstaunlicher, denn bei Atlanta United kam er zumeist als klassischer Zehner zum Einsatz, während er bei Newcastle als Linksaußen eingesetzt wurde. Dort spielte er gut, konnte aber seine Effektivität seiner letzten MLS-Saison (32 Spiele, zwölf Tore, 13 Vorlagen) noch nicht bestätigen. Noch wartet er auf seinen ersten Premier-League-Treffer. Auch für die Albirroja hat er noch nicht getroffen.

Aber im Nationalteam darf er ebenfalls zentral ran, was seine Chancen auf ein Erfolgserlebnis deutlich erhöht. Zudem ist er ein Meister des ruhenden Balles und bei Paraguay für praktisch alle Freistöße und Ecken zuständig. Mit seinem Comunio-Marktwert von 1.090.000 ist er sicher einer der interessantesten Mittelfeldspieler in diesem Preissegment.

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Youngster to watch: Wie bereits erwähnt, ist die Auswahl an jungen Talenten im Paraguay-Kader praktisch nicht existent. Am vielversprechendsten ist sicherlich der Derlis Gonzalez vom FC Santos, der allerdings im März auch schon seinen 25. Geburtstag feierte. Aber Gonzalez galt zumindest mal als Riesentalent.

Dem einen oder anderen mag der Flügelstürmer auch noch ein Begriff sein, denn er war Teil der Mannschaft des FC Basel, die in der Champions League 2014/15 in einer Gruppe mit Real Madrid und dem FC Liverpool das Achtelfinale erreichte. Gonzalez kam damals in allen acht Partien zum Einsatz und erzielte drei Treffer – einen sogar im Estadio Santiago Bernabeu.

Anschließend wechselte er für knapp zehn Millionen zu Dinamo Kiew, konnte aber in der Ukrainie nie so richtig auftrumpfen. Derzeit ist er für zwei Jahre nach Brasilien ausgeliehen, ist aber auch beim Pele-Club Santos nur Ergänzungsspieler. Für Paraguay ist er gesetzt und hat die Chance, sich bei der Copa wieder in den Vordergrund zu spielen.

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Erfolge: Paraguay hat die Copa America bereits zwei Mal gewonnen, aber der letzte Triumph datiert aus dem Jahr 1979. Bei den letzten acht Teilnahmen kam man immerhin acht Mal in die K.O.-Runde, konnte dort das erste Spiel aber nur zwei Mal überstehen. 2011 stand man zuletzt im Finale, unterlag dort aber deutlich mit 0:3 gegen Uruguay.

Bei Weltmeisterschaften schaffte es La Albirroja nur ein Mal unter die besten acht. 2010 scheiterte Paraguay im Viertelfinale am späteren Weltmeister Spanien. Diese Partie war zugleich das bislang letzte WM-Spiel, denn die Weltmeisterschaften 2014 und 2014 fanden ohne Paraguay statt.

Prognose: Ein Triumph von Paraguay bei der Copa America wäre sicherlich höher einzuschätzen als der Erfolg von Griechenland bei der Euro 2004. Dennoch gibt es einige Gründe, die zumindest für das Erreichen der K.O.-Runde sprechen. Den Auftakt absolviert Paraguay gegen Katar – das vermeintlich schwächste Team bei der Copa.

Da zwei von drei Gruppendritten ebenfalls ins Viertelfinale einziehen, könnte ein klarer Sieg beim Auftakt schon fast reichen. Mehr als das Viertelfinale ist mit dem eher mittelmäßigen Kader nur dann drin, wenn die drei Top-Spieler über sich hinauswachsen und Gonzalez zu seiner Form von 2014 findet.

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