Sowohl Karius als auch Baumgartlinger (.r.) spielen kommenden Saison nicht mehr für Mainz 05

Foto: © picture alliance / Sven Simon
Trotz des Einzugs in die Europa League verliert der 1. FSV Mainz 05 wichtige Spieler. Loris Karius geht wieder auf die Insel, Julian Baumgartlinger wechselt zu Bayer Leverkusen. Doch für die 05er ist diese Lage nicht neu – ganz im Gegenteil. Doch gelingt es den Mainzern auch ohne Christian Heidel diese Ausfälle zu kompensieren?

Es ist eigentlich immer wieder überraschend, dass Vereine wie der 1.FSV Mainz 05 in die Europa League kommen. Wenn man sich das Spielermaterial betrachtet oder einen Blick auf den Etat des Klubs wirft, rechnete man eigentlich eher damit, dass solche Vereine gegen den Abstieg spielen.

Doch die Mainzer überraschen immer mal wieder, weil sie stets ihren eigenen Weg gehen. Mit wenig Geld viel erreichen. Zwar gibt es auch einmal schlechtere Jahre mit zwischenzeitlichen Abstiegssorgen oder auch mal ein Rehabilitationsjahr im Unterhaus, dennoch bleibt der Verein sich meist treu. Wenn das mal nicht der Fall war, reagierte Manager Christian Heidel prompt und brachte den Verein wieder auf den richtigen Kurs.

Bestes Beispiel war die Entlassung vom damaligen Trainer Jörn Andersson kurz vor Saisonstart und die Beförderung des damals völlig unbekannten Thomas Tuchel. Auch mit Kasper Hjulmand befanden sich die Mainzer nicht auf dem richtigen Weg und trennten sich frühzeitig vom Dänen, so dass abermals ein Mann aus den eigenen Reihen einsprang und den Erfolg brachte. Martin Schmidt ist jetzt seit über einem Jahre Trainer bei den 05er und hat das Team nun in die Europa League geführt.

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Dass das für einen Verein wie die Mainz am Ende Fluch und Segen zugleich ist, liegt auf der Hand. Durch die exzellenten Leistungen haben einige Spieler Begehrlichkeiten geweckt. So wechselt nun Keeper Loris Karius (Marktwert: 1.660.00, Punkte: 136) zum FC Liverpool und auch Kapitän Julian Baumgartlinger (6.080.000, 106) verlässt den Verein. Ihn zieht es unters Bayerkreuz nach Leverkusen, wo er mit der Werkself in der kommenden Saison in der Champions League vertreten ist.

Doch der wohl derbste Verlust ist der von Manager Heidel, der bereits vor zwei Wochen seine Arbeit beim FC Schalke 04 aufgenommen hat. Heidel war es, der aus einem abstiegsbedrohten Zweitligist einen ambitionierten Bundesligisten formte. Nun muss Rouven Schröder beweisen, dass er in die Fußstampfen treten kann und dass diese nicht zu groß für ihn sind.

In Bremen und Führt hat der ehemalige Profi bislang in diesem Gebiet ordentliche Arbeit geleistet, aber in Mainz muss er nun einen kleinen Umbruch bewerkstelligen. Und dieser läuft derzeit noch schleppend an. Über mögliche Nachfolger der Abgänge ist in Mainz noch wenig zu lesen.

Mitchell Langerak (1.180.000, 20) wurde zueltzt immer wieder gehandelt, doch der Australier wird vermutlich dem VfB Stuttgart die Treue halten: „Ich möchte nur sagen, dass ich mich engagieren werde, um mit dem VfB den Wieder-Aufstieg zu schaffen“, sagte er in der Bild. Demnach soll nun Jaroslav Drobny (850.000, 40) das neue Ziel der Mainzer sein. Der Vertrag des Tschechen beim HSV wurde nicht verlängert, daher wäre der 36-Jährige ablösefrei zu haben.

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Im Mittelfeld werden Jerome Gondorf (2.160.000, 62) und Ex-Darmstädter Hanno Behrens (4.270.000, 108) als Erbe von Baumgartlinger gehandelt. Während Gondorf bei den Lilien eine festgeschriebene Ausstiegsklausel besitzt, müsste die Mainzer bei Behrens mit dem 1. FC Nürnberg verhandeln.

Immerhin hat der Klub die Option bei Stürmer Jhon Cordoba gezogen, so dass der Kolumbianer zumindest in der kommenden Saison am Bruchweg aktiv ist. Vielleicht kann da ja auch Winterneuzugang Emil Berggreen (640.000, – ) beweisen, dass die 2,5 Millionen, die die Mainzer für ihn zahlten nicht umsonst waren. Bislang absolvierte der Däne verletzungsbedingt noch kein Spiel für Mainz.

Auch wenn in Mainz im Verein neue Strukturen geschaffen werden – so soll es keine Ausgliederung der Lizenzspieler-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft geben, vielmehr ist hauptamtlicher Vorstand plus Aufsichtsrat geplant – eins kann man sich sicher sein: die Mainzer werden weiter ihren eigenen Weg gehen.

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