Vor dem Rückrundenstart nehmen wir in den nächsten zweieinhalb Wochen täglich die Situation eines Bundesliga-Teams unter die Lupe. Den Anfang macht der Tabellenletzte SC Freiburg.

Die Situation
Wie üblich wurde der SC Freiburg auch vor dieser Spielzeit zu den Außenseitern der Liga gezählt. Nur bei ähnlich überraschenden Leistungen wie 2012/ 13 (Qualifikation für die Europa League) oder gegen Ende der vergangenen Saison, als Mehmedi und Co. mit einem fulminanten Endspurt in sicheres Fahrwasser vordrangen, würden die Breisgauer nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

Nach 17 Spieltagen blickt nicht nur Christian Streich ernüchtert auf die zweite Jahreshälfte zurück. Nach einem durchschnittlichen Saisonstart ging zuletzt immer weiter in den Keller. Besonders die vielen Unentschieden machten dem SCF zu schaffen. Neunmal gab es in Spielen mit Freiburger Beteiligung keinen Gewinner. Insgesamt stehen nur zwei Siege zu Buche. Zu allem Überfluss übernahm die Mannschaft, deren beste Hinrundenplatzierung der 13. Tabellenplatz war, am letzten Spieltag durch ein 2:2 gegen Hannover die Rote Laterne.

Wie schnell es allerdings tabellarisch nach oben gehen könnte, lässt sich an der Bilanz von Mainz 05 ablesen. Die Rheinhessen haben ebenfalls neun Remis auf dem Konto allerdings einen Sieg mehr eingefahren, Resultat: Platz 12. Die Tabelle ist also eng genug, um schon bald wieder Boden gutzumachen.

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Um doch noch über den Strich zu rutschen muss allerdings vor allem ein eklatantes Problem behoben werden. Mit 17 Treffern stellt der SC Freiburg gemeinsam mit dem 1- FC Köln die zweitschlechteste Offensive der Liga.

Zum kompletten Kader des SC Freiburg

Das sagten wir vor der Saison:
Der Inhalt unserer sommerlichen Saisonvorschau wurde schnell konterkariert. Sprachen wir damals von einer eingespielten Offensive und eventuellen Problemen im Defensivverbund durch die Abgänge von Ginter und Baumann, so zeigte die Realität eine eher entgegengesetzte Problematik. Während die Abwehr mit 25 Gegentoren immerhin Bundesliga-Mittelmaß darstellt, lässt sich die Offensive bisher als Hauptproblem einordnen. Nicht umsonst wurde in der Winterpause mit Mats Möller Daehli und Nils Petersen (oben von links nach rechts im Bild) nachgerüstet.

Comunio-Player to watch:
Während der Comunio-Player to watch aus unserer Saisonvorschau, Vladimir Darida, inzwischen bereits 60 Punkte auf dem Konto hat, fällt die Empfehlung eines Spielers vom Tabellenachtzehnten für die Rückrunde nicht leicht. Marc-Oliver Kempf, der als frisch-gebackener U19-Europameister und Neuzugang von Eintracht Frankfurt, einen guten Saisonstart hinlegte, könnte seinen Stammplatz zurückerobern und ist mit rund einer Million aktuell günstig zu haben. Sollte das Freiburger Offensivspiel wieder auf Touren kommen, dürfte auch Jonathan Schmid davon profitieren. Der Franzose fuhr in der durchwachsenen Hinrunde immerhin 40 Punkte ein und besitzt mit einem Marktwert von momentan knapp unter 2 Millionen Schnäppchen-Potenzial.

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Prognose:
Der SC Freiburg wird es schwer haben – zugegeben eine wenig überraschende Prognose. Nur wenn Admir Mehmedi zu alter Form findet und Nils Petersen die ein oder andere Bude macht, wird sich der Sportclub der Abstiegssorgen entledigen können. Mats Möller Daehli ordnete Christian Streich kürzlich eher als langfristige Investition ein. Allerdings heimste der 19-jährige Norweger medial einige Vorschusslorbeeren ein, die beim schwer einzuschätzenden Neuzugang den ein oder anderen Anhänger auf mehr hoffen lassen. Dennoch wird er sich nach Einsätzen in der zweiten englischen Liga an das Tempo in der Bundesliga gewöhnen müssen.

Zudem haben es die ersten Spiele der Rückrunde in sich. Frankfurt und Mönchengladbach sind nach den letzten Eindrücken eine Nummer zu groß für die Breisgauer, Borussia Dortmund dürfte den Ernst der Lage erkannt haben und ist ebenfalls ein schwerer Brocken. Wichtig wird sein, dass die Mannschaft weiterhin geschlossen auftritt und zwei bis drei der knappen Spiele mit einem Sieg anstatt eines Unentschiedens beendet. Sind diese Parameter gegeben, kann der SC Freiburg durchaus mit Werder Bremen, dem Hamburger SV oder dem VfB Stuttgart konkurrieren. Auch Mainz, Köln und Hertha könnten noch zu direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg werden.

Transfers (Stand 09.01.2015):
Zugänge: Nils Petersen (Werder Bremen), Mats Möller Daehli (Cardiff City)
Abgänge: Sebastian Kerk (1. FC Nürnberg, Leihe)

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